Dornier Museum: Der Anbruch des Carbon-Zeitalters

Dornier Museum: Der Anbruch des Carbon-Zeitalters

Friedrichhafen | 24.09.2013

Im Dornier Museum Friedrichshafen wurde die Sonderausstellung „Mit Kohlefaser in die Zukunft“ eröffnet. Ziel der Messe ist es, mit 75 attraktiven Exponaten alle Facetten des revolutionären Werkstoffs CFK (kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff) zu präsentieren, vom Carbongewebe bis zum Formel-1-Rennwagen.

„Pioniergeist ist die Grundidee des Dornier Museums“, sagte Cornelius Dornier, der für den Träger des Museums, die Dornier Aerospace Foundation, sprach. „Sie hält alles zusammen: Der Pioniergeist wird seit jeher weitergegeben, sowohl in der Familie als auch im Unternehmen Dornier, und diese Ausstellung erfüllt diesen Anspruch zu 100 Prozent:

Peter D. Dornier, Geschäftsführer der Lindauer Dornier GmbH, ging auf die historische Entwicklung ein: „Vor 100 Jahren bestanden alle Flugzeuge aus ‚Faserverbund‘, nämlich dem Verbundwerkstoff Holz und Textilgewebe. Mein Großvater, Claude Dornier, beschloss vor über 90 Jahren, die bekannten Materialien durch das damals teurere und schwerere Aluminium zu ersetzen.

Vor 40 Jahren kam die Rückkehr zum Stoff – nicht mehr aus Textil, sondern aus Carbon: 1973 war der „Alpha-Jet“ von Dassault/Dornier das erste Hochleistungsflugzeug mit Strukturbauteilen aus Kohlefaserverbundwerkstoff – Heute werden alle neueren Flugzeuge von hergestellt Von den Hubschraubern NH 90 und Tiger bis hin zum Airbus A380 bestehen 50 bis 80 Prozent ihrer Struktur aus Gewebe, nämlich Kohlefaser. „

Heute, so Dornier, werden über 90 Prozent aller weltweit produzierten Kohlefasergewebe auf den Webmaschinen des Lindauer Unternehmens hergestellt. Das breite Anwendungsspektrum, von der Luft- und Raumfahrt über Automobil, Sport und Freizeit, Medizintechnik und Industrie bis hin zur Bauindustrie, ist in dieser Ausstellung vertreten. Es soll zu weiteren Anwendungen des revolutionären Materials anregen.

Zu sehen sind unter anderem CFK-Bauteile aus der Luft- und Raumfahrtindustrie, Automotive-Anwendungen vom Formel-1-Rennfahrer über Serienbauteile wie Türen, Kofferraumdeckel und Hybrid-Bremsscheiben bis hin zum BMW i3. Eine Ducati „Superbike R“ mit zahlreichen Komponenten aus Carbon und einem Trockengewicht von 165 kg steht neben einem CFK-Helm und einem Rennanzug mit Carbon-Protektoren an Knien, Ellbogen und Schultern für aktuelle Anwendungen im Motorradbereich. Ein komplettes CFK-Fahrrad mit nur 6 kg Gewicht, ein Fahrradrahmen und die CFK-Tretkurbel sind aktuelle Produkte für Biker; Außerdem werden drei Fertigungsstufen einer CFK-Fahrradfelge demonstriert.

Eine CFK-Geige zeigt den Einsatz dieses revolutionären Materials in der Musik – mit einem anerkannt guten Klang. Medizintechnik mit einem CFK-Bett für Computertomographen und die CFK-Beinprothese für einen Racer dürfen nicht fehlen. Weitere Anwendungen aus der Bau- und anderen Industrien sowie verschiedene Rohstoffe ergänzen die Exponate.

Thementage und Symposien bilden das Rahmenprogramm der Ausstellung. Eine spezielle Themenführung und eine vertiefende Standardführung vermitteln den Besuchern zudem die Vielfalt des Werkstoffs Carbon – nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Jugendliche. Ziel der Wissensvermittlung des Dornier Museums ist es, Kindern und Jugendlichen Pioniergeist und Technikbegeisterung zu vermitteln.

Die Sonderausstellung wurde am 2. September 2013 eröffnet und ist bis 22. Juni 2014 geöffnet.

 

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