Vliesstoffe: Materialien, Technologien & Anwendungen

Vliesstoffe: Materialien, Technologien & Anwendungen

Vliesstoffe sind heute viel mehr als nur ein Stoff. Vliesstoffe werden in zahlreichen Märkten wie der Automobil- oder Bekleidungsindustrie, im Bau- oder Medizinbereich für zahlreiche Zwecke eingesetzt. Auch in der Elektroindustrie wird es eingesetzt: Als Phasenisolation bei der Herstellung von Elektromotoren, als Harzträger in Laminaten oder als Schichtisolation bei der Herstellung von Transformatoren.

Vorteile von Vliesen

Grundsätzlich bietet Vlies als technisches Textil viele Vorteile. Aufgrund seiner Zusammensetzung aus unterschiedlichen Fasern kann das Material hinsichtlich Zusammensetzung, Bindung der Fasern und Herstellungsverfahren an seine spätere Anwendung angepasst werden. Spinnvliese beispielsweise eignen sich als Material zur Herstellung zahlreicher Hygieneartikel wie Babywindeln oder Bandagen, aber auch für technische Anwendungen oder die Bauindustrie.

Herstellung von Vliesstoffen

Vliesstoffe werden mit innovativen Technologien hergestellt und sind je nach Produktionsprozess perfekt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Anwendungsbereiche abgestimmt. Das Produktportfolio umfasst zahlreiche technische Textilien und Gewebe – darunter Vliesstoffe wie Stapelfaservliese, Spinnvliese, Meltblown-Vliese oder Wetlaid-Vliese.

Differenzierung von Vliesstoffen

Es gibt 4 Arten von Vliesen:

  • Stapelfaservliese
  • Spinnvliese
  • Meltblown-Vliesstoffe
  • Nassvliese

Zu den verschiedenen Vlies-Typen:

Stapelfaservliese

Stapelfaservliese werden für technische Textilien mit hoher Elastizität und variablem Flächengewicht eingesetzt. Stapelfaservliese werden aus Stapelfasern hergestellt, die von Vliesstoffherstellern üblicherweise zugekauft werden. Diese Fasern werden vor der Verarbeitung geöffnet und gemischt. Vliese werden auf Karden mit rotierenden Walzen geformt. Sollen hohe Flächengewichte erreicht werden, kommen Kreuzleger zum Einsatz.
Je nach Anwendung können verschiedenste Rohstoffe verarbeitet werden, z.B. synthetische Fasern einschließlich Viskose sowie Natur-, Glas- und Kohlefasern.

Rohstoffe für Stapelfaservliese

Synthetische Fasern einschließlich Viskose-, Natur-, Glas- und Carbonfasern.

Meltblown-Vliesstoffe

Meltblown-Vliesstoffe sind sehr feine, schmelzgesponnene Mikrofasern für die unterschiedlichsten Anwendungen. Das Meltblown-Verfahren ähnelt der Spunbond-Technologie. An der Düsenspitze umströmt ein heißer Gasstrom mit hoher Geschwindigkeit das extrudierte, geschmolzene Polymer. Der turbulente Heißgasstrom unterhalb der Düse streut die Filamente von etwa 500 Mikrometer unterhalb der Düse auf etwa 1 Mikrometer auf dem Sammelband.
Im Vergleich zur Spinnvlies-Technologie ist der erforderliche Schmelzflussindex (MFI) des Polymers sehr hoch und der Durchsatz durch die Einzelspinndüse sehr gering. Der geringe Durchsatz durch sehr kleine Düsenlöcher und der hohe Schmelzindex bilden die Grundlage für das Spinnen sehr feiner Fasern.

Spinnvliese

Im Gegensatz zur Stapelfaservliestechnologie entfällt bei der Spunbond-Technologie der kostspielige erste Prozessschritt des Faserspinnens. Bei diesem Verfahren werden synthetische Polymere als Granulate unterschiedlicher Geometrie extrudiert. Das geschmolzene Polymer, hauptsächlich Polypropylen, Polyester oder Polyethylen, wird mit Spinndüsen zu Endlosfilamenten versponnen.
Diese Filamente werden zunächst unter den Spinndüsen gekühlt und mit Luft verstreckt und schließlich auf einem Sammelband abgelegt – ein Prozess, der kontinuierlich abläuft. Bei diesem Verfahren muss Polyester mit höheren Geschwindigkeiten versponnen werden als Polypropylen, um die gewünschten Qualitätsmerkmale wie Titer, Festigkeit, Dehnung und Schrumpf zu erreichen.

Nassvliese

Dabei werden Stapelfasern bis 12 mm Stapellänge in großen Tanks in Wasser dispergiert, oft vermischt mit Viskose oder Zellstoff. Die Wasser-Faser-Zellstoff-Dispersion wird dann auf ein geneigtes Sieb gepumpt und kontinuierlich abgeschieden. Das Wasser wird extrahiert, gefiltert und dem Prozess wieder zugeführt.
Neben synthetischen Fasern kommen bei diesem Verfahren auch Glas-, Keramik- und Carbonfasern zum Einsatz. Um Nassvliese von Papieren zu unterscheiden, müssen Nassvliese mehr als 30 Gewichtsprozent Fasern mit einem Schlankheitsgrad größer 300 verarbeiten.

Lohnschneiden und Schneiden von Vliesen

Auf unseren Längsteilanlagen schneiden wir Vliesstoffe aller Hersteller zu schmal geschnittenen Rollen.

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